Holger Zimmermann
Petticoats, Haartollen, schöne Autos – Die Magazine aus den 50er Jahren sind Oden an den Konsum, an die Ausgelassenheit und Sorglosigkeit der Nachkriegsjahre. Wenn Holger Zimmermann Bilder aus den Katalogen und Zeitschriften zu neuen Collagen zusammensetzt, wirkt die heile Welt plötzlich bedrohlich. Skurril, fast schon schaurig erscheinen die heiteren Motive, wenn sie aus ihrem Kontext enthoben und als Kunstwerk neu präsentiert werden. Die Bilder zeigen eine Welt hinter der Fassade des schönen Scheins.
„Ein Archiv der Alltagswelt“ – So ließe sich Holger Zimmermann Sammlung an Postkarten, Zeitschriften und Plakaten aus den 1950er- und 60er-Jahren bezeichnen. Sie dienen dem Autodidakten als Grundlage für seine Collagen und Digitaldrucke. Aus Porträts entstehen neue Gesichter, die fremdartig und dennoch eigenartig vertraut erscheinen. Zwei Köpfe verschmelzen zu einem neuen, das Ergebnis mutet grotesk an. Es ist ein schales Gefühl, das nach dem Betrachten bleibt.
Von der Pop-Art und seinen Vertretern wie Andy Warhol und Robert Rauschenberg inspiriert, widmet sich Zimmermann in seinen Malereien den Jahrzehnten rund um Wirtschaftswunder und Rock ‘n’ Roll. Fröhliche Motive wie Urlaubsszenen, ausgelassene Momente und geselliges Zusammensein zeigt Zimmermann auf unscharfe, kontrastreiche und teils düstere Weise. Aus ihrer Funktion als Werbung entledigt und verfremdet wiedergegeben, wirken die Motive befremdlich. Die eigentlich heiteren Szenen muten zunehmend unheimlich an. Die Mischung aus nostalgischen Blick in die guten alten Zeiten und dem skurrilen Charme des Grotesken lässt eine einzigartige Atmosphäre entstehen, die den Betrachter nicht loslässt.
Die Magazine aus den 50er Jahren sind Oden an den Konsum, an die Ausgelassenheit und Sorglosigkeit der Nachkriegsjahre. Wenn Holger Zimmermann Bilder aus den Katalogen und Zeitschriften zu neuen Collagen zusammensetzt, wirkt die heile Welt plötzlich bedrohlich. Von der Pop-Art und seinen Vertretern wie Andy Warhol und Robert Rauschenberg inspiriert, widmet sich Zimmermann in seinen Malereien den Jahrzehnten rund um Wirtschaftswunder und Rock ’n‘ Roll. Fröhliche Motive wie Urlaubsszenen, ausgelassene Momente und geselliges Zusammensein zeigt Zimmermann auf unscharfe, kontrastreiche und teils düstere Weise. Nicht nur der Thematik und Motivik der Pop-Art ist der Künstler verhaftet, auch in der Vielschichtigkeit und Bandbreite orientiert sich Zimmermann an den großen Künstler der Konsumgeneration wie Warhol oder Polke. Zimmermann nutzt digitale Prozesse, um noch radikaler mit der Verfremdung umzugehen.
Text: Julia Schattauer
Holger Zimmermann arbeitet ausschließlich mit Motiven aus den 1950ern und 1960ern, da diese Zeit für Ihn der Grundstein für unsere heutiges Leben ,mit all seinen Inovationen und Errungenschaften ist. In keiner Epoche vorher ging die Entwicklung so schnell voran, wie seit den 50ern, mit dem Ende des 2. Weltkriegs und dem Wiederaufbau, dem Neuanfang.
Die alten Motive verändert er am Computer und malt sie meist in Acryl auf Leinwand , Holz, Papier und vorgefundenen Objekte, oder er erstellt daraus Collagen.
Durch das verfremden der Motive gibt er ihnen eine neue Zeitbereinigte Präsenz.